Zu Silvester in Neukirchen und Großenbrode (jeweils 17 Uhr) und zu Neujahr um 11 in Heiligenhafen wird das alte Jahr hinter sich gelassen und das neue begrüßt.

 Doch auch aufgrund der Jahreslosung für das ganze Jahr 2026 ("Gott spricht: Ich mach alles neu") drängt sich die Frage auf, wie Neues aus Altem wird oder wie Altes neu bleiben kann, kurz gesagt: Wie sich gestern, heute und morgen zueinander verhalten. 

Eine Grundfrage, die in den 3 Regionalgottesdiensten im Januar thematisiert werden wird: am 4. Januar in Großenbrode, am 11. Januar in Heiligenhafen und am 18. Januar in Neukirchen, jeweils um 11 Uhr.

Eine Grundfrage auch der Religiosität und der Kirche. So gab es alte "Rauhnachts-" und "Räucherrituale" aus der vorchristlichen Zeit, die aber im Christentum nicht einfach aufgegeben, sondern umgedeutet worden sind. Statt Odins wilder Jagd erinnerte der kalte, rauhe Wind Menschen im christlichen Mittelalter an die von Herodes getöteten Kinder, die sich in Wäsche verfangen und somit Vorläufer heutiger in Laken gekleiderter Gespenstervorstellungen wurden.

Und statt Räucherrituale "heimischer" Pflanzen hielt das königliche Weihrauch Einzug in die Kirche, bis es durch die Reformation in den protestantischen Kirchen wieder hinausgeworfen wurde, um allzu magische Ritualisierungen zu verhindern.

So schließt sich in gewisser Weise der Kreis, wenn in heutigen evangelischen Akademien bisweilen wieder "Räucherrituale mit einheimischen Kräutern" angeboten werden. Das ist nicht unchristlich, solange Rituale als Symbole für das eigene Leben gedeutet werden, nicht als unerklärbare Magie "böser Mächte". 

In den 12 Nächten von Weihnacht bis Dreikönigstag, so ein Rauhnachtsritual, soll man 13 Wünsche auf Zetteln schreiben, von denen man unbesehen 1 pro Nacht verbrennt. Der 13. Wunsch wird zu demjenigen, den man selbst zur Erfüllung bringen soll.

Vielleicht haben Sie auch solche Wünsche? Oder mögen Sie solche Art von Ritualen nicht so gerne, weil Sie schnell abergläubisch werden?

Ich wünsche mir, dass Kirche weiter überlebt auch angesichts der angespannten finanziellen Lage (1.). Ich wünsche mir, dass wir so viel Gutes wie nur möglich tun können für alle Menschen (2.). Ich wünsche mir, dass wir einander Fehler verzeihen und besser miteinander kommunizieren (3.). 

Und die nächsten 10 Wünsche? Die sind privat.

Guten Rutsch!