Der November im Kirchenjahr: ein leiser Wegbegleiter

Der November im Kirchenjahr: ein leiser Wegbegleiter

Der November im Kirchenjahr: ein leiser Wegbegleiter

# Gottesdienst

Der November im Kirchenjahr: ein leiser Wegbegleiter

Der November hat eine eigene Melodie. Er singt nicht laut, nicht bunt, nicht drängend. Er singt in Nebelfäden, in fallenden Blättern und kahlen Zweigen, in der langen Dämmerung eines Nachmittags, der früh zu Abend wird. Es ist, als ob das Jahr selbst einmal den Kopf senkt und sagt: Jetzt wird’s ernst. Jetzt schauen wir auf das, was bleibt. Das zeigt sich auch in den Gottesdiensten am Ende eines Kirchenjahres.

 

Volkstrauertag – Erinnern mit offenem Herzen

 

Am Volkstrauertag halten wir inne. Wir denken an Menschen, deren Leben durch Krieg und Gewalt zerbrochen ist. Vieles liegt weit zurück, doch der Schmerz, der Verlust, die Sehnsucht nach Frieden – sie sind zeitlos. In den Gottesdiensten erzählen wir von Erfahrungen, die uns geprägt haben und gleichzeitig mahnen: Wie kostbar Frieden ist. Wie zerbrechlich. Und wie sehr wir darauf angewiesen sind, Wege der Versöhnung zu suchen. In allen drei Orten gehen wir gemeinsam den Weg zum Mahnmal, legen einen Kranz nieder als Zeichen: Nie wieder Krieg. Nie wieder so ein Leiden. Dafür wollen wir einstehen.

 

Ewigkeitssonntag – Namen, die weiterleuchten

 

Der Ewigkeitssonntag, der letzte Sonntag im Kirchenjahr, trägt eine besondere Art von Licht. Wir nennen die Namen der Menschen, deren Leben wir dieses Jahr in Gottes Hände zurücklegen mussten. Jede Kerze erzählt einen Abschied, eine Geschichte. Jede Flamme sagt: Dieser Mensch fehlt.

Es ist ein Sonntag, an dem wir näher zusammenrücken. An dem die Texte der Bibel zärtlich erinnern: Von einem Gott, der uns beim Namen nennt. Von Christus, der uns zu sich zieht. Von einem großen Versprechen: Ein neuer Himmel, eine neue Erde. Es wird keinen Tod, keine Schmerzen, keine Tränen mehr geben. Gott selbst lebt bei uns. Von dem großen Finden am Ende all unseres Suchens.

 

Ein Monat, der Raum schafft

 

Braucht man das alles noch? Braucht man Volkstrauertag, Ewigkeitssonntag? Ich glaube: Ja. Einmal innehalten, bevor der Advents- und Weihnachtstrubel losgeht. Wenigstens für zwei Mal 24 Stunden.

Der November lädt uns ein: stehenzubleiben, zu erinnern, zu trauern – und zu hoffen. Er ermutigt uns, loszulassen, was vergangen ist, und das festzuhalten, was trägt.

Und so führt dieser stille Monat uns hin zum Advent, wie ein Freund, der sagt:

Geh langsam. Es ist genug Licht für deinen nächsten Schritt.




Der Text stammt von Jacqueline Gangi-Juny.


Am 23. November werden die letzten Sonntagsgottesdienste des Kirchenjahres gefeiert: In Neukirchen um 10 Uhr, in Großenbrode und Heiligenhafen um 11 Uhr.

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